Implantologie

Zahn-Implantate – eine neue Dimension in der Zahnmedizin!

Für den Ersatz fehlender Zähne gibt es eine Reihe von Möglichkeiten: Von der Klammerprothese bis zur hochwertigen Versorgung mit einer Keramikbrücke oder Teleskopen. Doch mit allen gehen auch gewisse Nachteile einher. So müssen bei einer Brücke ggf. gesunde benachbarte Zähne beschliffen werden oder beim abnehmbaren Zahnersatz eventuell noch vorhandene Zähne zu hohe unnatürliche Kräfte aushalten, was zur Zahnlockerung oder Fraktur führen kann.
Lediglich das Implantat als Ersatz kann diese Nebeneffekte vermeiden und hat zudem noch den Vorteil, dass Knochensubstanz, die sonst an der Stelle des früheren Zahnes schnell abgebaut wurde, durch die funktionelle Belastung des Implantates erhalten bleibt. Im Frontzahnbereich konnte ein solcher Knochenabbau die Ästhetik stark negativ beeinflussen. 

In der heutigen Medizin ist die Implantation nicht mehr wegzudenken. Seit 40 Jahren werden Implantate erfolgreich eingesetzt. Gerne beraten wir Sie ausführlich in einem Gespräch über diese Behandlungsmöglichkeit.

Was sind Zahn-Implantate?

Implantate sind künstliche Zahnwurzeln aus Titan. Sie besitzen eine Schrauben- oder Zylinderform und nehmen optimalerweise genau die Stelle der verloren gegangenen natürlichen Zahnwurzel ein. Titan ist das einzige Metall, das vollständig bioverträglich ist. Es wird seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich (z.B. in der Gelenkprothetik) eingesetzt. Unverträglichkeiten oder Allergien sind bisher nicht bekannt. Es ist nachgewiesen, dass Titan sich nach einer speziellen Oberflächenbehandlung sogar direkt mit dem Knochen verbindet, d.h. Implantate wachsen am Knochen an. Man spricht hier von einer Osseointegration.

Eine Implantat-Versorgung besteht aus einem Implantatkörper und einer Suprakonstruktion, das sind festsitzende Kronen oder herausnehmbarer Zahnersatz.

Wie viele Implantate braucht ein Gebiss?

Die Anzahl der zu setzenden Implantate ist abhängig von den vorhandenen Zahnlücken und deren Größe.

Kann sich jeder mit Implantaten versorgen lassen?

Implantate können überall dort eingesetzt werden, wo Zähne fehlen und genügend Kieferknochen vorhanden ist. Sollte es an Knochenmaterial mangeln, gibt es die Möglichkeit Knochen aus künstlichem oder eigenen Knochenmaterial aufzubauen. Dies geschieht bei kleineren Defekten sogar während der Implantation selbst. Sind die Knochendefekte größer ist es häufig sinnvoll zunächst in einer separaten Sitzung den Knochen aufzubauen und dessen Ausheilung abzuwarten. Es gibt einige Allgemeinerkrankungen, die eine Implantation einschränken oder verbieten. Hierzu zählen Stoffwechselerkrankungen wie z.B. der insulinpflichtige Diabetes, aber auch chronische, aggressive Zahnbetterkrankungen oder übermäßiger Nikotinkonsum, welche vor einer geplanten Implantation abgeklärt werden müssen.

Was spricht für ein Implantat?

Einzelne Zahnlücken können geschlossen werden, ohne dass die gesunden Nachbarzähne in Mitleidenschaft gezogen werden müssen. Die künstlichen Zahnwurzeln liefern auch dem herausnehmbaren Zahnersatz festen Halt und ein sicheres Gefühl.

Bei welchen Patienten kann kein Implantat gesetzt werden?

  • bei Rauchern (in Einzelfällen machbar)
  • bei schlechter Mundhygiene
  • bei einer unbehandelten Parodontitis (Zahnfleischerkrankung)
  • bei schlecht eingestelltem Diabetes mellitus
  • bei einer nicht ausreichend vorhandenen Dicke des Kieferknochens
  • Immunschwäche
  • Kortisoneinnahme

Mit Eigeninitiative, z.B. einer sehr guten häuslichen Mundhygiene, Verzicht auf Rauchen oder die regelmäßige Überprüfung Ihrer Zuckerwerte kann eine erfolgreiche Implantation in den meisten Fällen doch noch ermöglicht werden.

Welche Vorbehandlungen sind bei einer Implantation notwendig?

  • Professionelle Zahnreinigung – Optimierung der Mundhygiene
  • Entfernung aller Entzündungsherde in der Mundhöhle
  • Evtl. Kariestherapie vorab abschließen
  • Ausführliche Diagnostik der vorhandenen Knochenlager

Wie wird ein Implantat gesetzt?

  • Die Schleimhaut über dem Kieferknochen wird mit einem Skal­pell geöffnet
  • Mit einem speziellen Bohrer wird das Implantatbett geschaffen
  • Einsetzen des Implantates, Verankerung
  • Die Schleimhaut wird jetzt mit einer Naht wieder verschlossen

Wann wird der Zahnersatz (Suprakonstruktion) eingesetzt?

Nach einer Einheilphase von ca. 2-6 Monaten wird die Behandlung für den Zahnersatz aufgenommen.

Welche Mittel für die Optimierung einer Implantatbehandlung gibt es?

  • Vorherige Analyse mit 3D-Röngtentechnik zum Ausschluß von individuellen Risikofaktoren.
  • Einlagerung von Knochenersatzmaterial, wenn in Höhe und Breite zu wenig Knochen vorhanden ist.
  • Laserbehandlung

Welche Nachbehandlungen sind nach der Implantation erforderlich?

  • regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch den Zahnarzt (Recall) alle 3-6 Monate
  • regelmäßige Professionelle Zahnreinigungen/Implantatreini­gung alle 4-6 Monate

Wie lange halten Implantate?

Titanimplantate haben prinzipiell eine unbegrenzte Lebensdauer, da sie nicht kariös werden können. Es ist aber möglich, dass der Knochen, der das Implantat umgibt und im Kiefer stabilisiert zurückweicht. Ähnlich einer Parodontitis beim natürlichen Zahn, kann dieser Zustand mit dem Verlust des Implantates enden. Es ist also auch bei den „künstlichen Wurzeln“ von großer Bedeutung sich regelmäßig vom Gesundheitszustand des Kieferknochens durch röntgenologische Untersuchungen zu überzeugen. Durch Fehl- oder Überbelastungen können Implantate theoretisch auch brechen, was wir in unserer Praxis aber noch nicht beobachten konnten.

Viele Langzeitstudien berichten über eine Erfolgsrate von über 90%, wobei Misserfolge, wenn sie überhaupt auftraten, meist kurz nach der Implantation in den ersten 3-6 Monaten nach der Implantation zu verzeichnen waren. Wenn also das Implantat gut vom Knochen angenommen und eingeheilt ist, sind die weiteren Aussichten hervorragend. Selbst wenn ein Implantat verloren geht oder explantiert werden muss, kann an derselben Stelle nach einer Ausheilphase von 4-6 Monaten in der Regel erneut ein Implantat gesetzt werden.

Welche Kosten der Implantatbehandlung übernehmen die privaten Krankenkassen?

In der privaten Krankenversicherung ist die Erstattung von Zahnimplantaten je nach Tarif individuell geregelt. Oft sind Zuschüsse bis zu einer bestimmten Anzahl von Implantaten bzw. Kosten pro Implantat enthalten.

Vor Beginn einer Arbeit empfiehlt es sich, die Erstattung anhand eines Kostenvoranschlages mit dem Leistungsträger zu klären.

Welche Kosten der Implantatbehandlung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen?

Das Implantat selbst ist eine reine Privatleistung. Für diese Behandlung gibt es keinen Zuschuss von den Krankenkassen.

Bei richtlinienkonformen Behandlungen wird bei der Suprakonstruktion (Zahnersatz auf Implantat) ein Festzuschuss bewilligt.

Eine große Anzahl von privaten Zahnzusatztarifen ermöglicht zusätzliche Erstattungsleistungen für Implantate und Zahnersatz. Unabhängige Versicherungsvergleiche bieten Ihnen die Waizmann-Tabelle 06/2010 und der Finanztest 05/2010. Im Gegensatz zum Vergleich im Finanztest bewertet die Waizmanntabelle Tarife mit Vorsorgeleistungen besser.

Für weitere Fragen steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung.