Was ist eine Parodontitis?
Das Parodontium beschreibt zusammenfassend alle Strukturen, die an der Verankerung des Zahnes im Knochenfach beteiligt sind. Dazu gehören das Zahnfleisch, der Knochen, das Wurzelzement und die Haltefasern. Eine Parodontitis, also eine Entzündung des Zahnhalteapparates, wird vor allem durch Bakterien in Zahnbelägen (Plaque) verursacht. Der Körper reagiert auf diese Reize mit einem Rückgang von Zahnfleisch und Knochen, was im fortgeschrittenen Stadium zu Zahnverlust führen kann.

Das erste Stadium ist immer eine Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis), die sich vor allem durch Bluten des Zahnfleisches bemerkbar macht. Entwickelt sich aus einer Gingivitis eine Parodontitis, ist dies für den Patienten nicht eindeutig bemerkbar. Symptome neben dem weiter blutenden Zahnfleisch sind unter anderem gelockerte und länger werdende Zähne, teilweise Mundgeruch und Änderungen der Zahnstellung.

 

Diagnose

Da meist keine Schmerzen auftreten, hören Patienten in der Regel das erste Mal bei einem Zahnarztbesuch von Ihrer Erkrankung. In regelmäßigem Abstand wird Ihr Zahnarzt im Kantcenter mit dem Messen des Parodontalen Screening Indexes (PSI) einen Überblick über den Zustand des Zahnhalteapparates gewinnen, um beispielsweise eine bestehende Gingivitis zu heilen und so die Entstehung einer Parodontitis zu verhindern. Aber auch bei dem Vorliegen einer Parodontitis ist damit eine schnelle und sichere Früherkennung möglich, um alle notwendigen Behandlungen einzuleiten.

Diese Untersuchung gehört zu den standardmäßigen Kontrollen, dauert nur wenige Sekunden und ist für Sie schmerzfrei. Eine spezielle Sonde wird dabei zwischen den Zahn und das Zahnfleisch geschoben, bewertet werden Blutung und Sondierungstiefe.

 

Therapie

Eine bestehende Parodontitis kann durch eine systemische Behandlung meist zum Stillstand gebracht werden. Die Grundlage dafür bietet die Beseitigung der verursachenden Bakterien, die in der Plaque zu finden sind.

Ihr Zahnarzt im Kantcenter nutzt dafür zunächst spezielle Ultraschallgeräte und Handinstrumente zur Entfernung des Zahnsteins, später wird darauf aufbauend mithilfe der Pulverstrahlreinigung unterhalb des Zahnfleisches eine exakte Entfernung der Beläge gewährleistet. Bei den meistenVerläufen ist zudem eine Behandlung mit Antibiotika angezeigt.

Eine neue antimikrobielle Methode macht sich den Effekt zu Nutze, dass Bakterien empfindlich für spezielles Laserlicht sind. Durch diese schmerzlose Therapie kann auf den Einsatz von Antibiotika verzichtet werden, da Bakterien bis tief in das Gewebe abgetötet werden. Ihr Arzt wird Sie zu dieser bei uns angebotenen Therapiemöglichkeit beraten.

Nach einer beendeten ersten Therapie wird in regelmäßigem Abstand der Behandlungserfolg überprüft. Sollten einzelne Zahnfleischtaschen dabei weiter auffällig sein, wird eine auf Sie maßgeschneiderte „unterstützende Parodontitistherapie“ (UPT) geplant. Auch diese besteht aus der Entfernung aller Beläge und der antimikrobiellen Lasertherapie.

 

Warum sollte eine Therapie durchgeführt werden?

Eine erfolgreiche Behandlung der Parodontitis hat nicht nur Einfluss auf den langfristigen Zahnerhalt. Als ausführlich belegt gilt der Zusammenhang zwischen Diabetes und der Parodontitis, der jedoch weiterhin sehr häufig verkannt wird. Dabei erschwert die Parodontitis die stabile Einstellung ihres Blutzuckerwertes. Das hat negative Folgen:

Das Risiko für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall und weitere Erkrankungen wird durch eine Parodontitis bei Diabetikern deutlich erhöht. Umgekehrt steigert wiederum Diabetes zusätzlich das Risiko für Entzündungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates. Gepflegte Zähne und gesundes Zahnfleisch bilden somit die Basis für eine stabile Gesundheit.

 

Bei einem ausführlichen Gespräch und nach der zahnärztlichen Untersuchung werden wir gemeinsam mit Ihnen Ihre Befunde besprechen und bei Bedarf ihre Parodontitistherapie durchführen. Nach der Diagnose besprechen wir mit Ihnen alle Behandlungsmöglichkeiten, um das bestmögliche Behandlungsergebnis für Sie zu realisieren.

 

Bei Fragen zum Thema stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und freuen uns auf Ihren Besuch.

Ihre Zahnärzte aus dem Kantcenter